Parlamentarische Anfrage: Kriminalitätsentwicklung in Reinickendorf
Der Reinickendorfer Abgeordnete Stephan Schmidt hat den Senat um eine detaillierte Aufstellung der Kriminalitätszahlen für den Fuchsbezirk für das Jahr 2023 gebeten. Nun liegt die Antwort auf seine parlamentarische Anfrage mit der Polizei-Statistik vor, aufgeschlüsselt nach Delikten und mit einer Auswertung für die elf Ortsteile Reinickendorfs mit insgesamt rund 270.000 Einwohnern.
„Nach der Corona-Pandemie sind die Kriminalitätszahlen in Reinickendorf in der Summe gottseidank nicht wieder angestiegen, sondern sogar leicht rückläufig, von 28.254 Fällen im Jahr 2022 auf 28.071 Fälle im Jahr 2023. Das ist eine gute Nachricht“, resümiert Stephan Schmidt.
Allerdings sind die Delikte mit unterstelltem Öffentlichkeitsbezug im selben Zeitraum von 7.920 auf 9.616 um 21,41% gestiegen. Auch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Delikten und Ortsteilen. Die meisten Straftaten wurden im Ortsteil Reinickendorf (3.715 Fälle / 38,6%) verübt, gefolgt von Tegel (1.566 / 16,3%), dem Märkischen Viertel (1.085 / 11,3%) und Wittenau (989 (10,3%). Die geringsten Fallzahlen wurden in Konradshöhe (72 / 0,8%) und Lübars (76 / 0,8%) registriert.
Die häufigsten Delikte waren Diebstahl aus Kraftfahrzeugen (2.478), Fahrraddiebstahl (1.055) und Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen, Plätzen (1.193). Die stärksten Zunahmen gab es bei Diebstahl an Kraftfahrzeugen (+580), Keller- und Bodeneinbruch (+552) und Kraftwagendiebstahl (+227). Die stärksten Rückgänge gab es bei Taschendiebstahl (-99), Straftaten im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln (-54) und Baustelleneinbruch (-15).
„In der Analyse zeigt sich, dass die Fälle an Kleinkriminalität wieder zugenommen haben. Zudem waren Wohnungen und Häuser nach der Pandemie wieder verstärkt tagsüber leer und einbruchsgefährdet. Der CDU Reinickendorf und mir ist wichtig: Wenn neue Quartiere entstehen, wie beispielsweise auf dem ehemaligen TetraPak-Gelände in meinem Heiligenseer Wahlkreis mit bis zu 700 Wohnungen, müssen wir die soziale Infrastruktur gleich mitdenken, dazu gehören Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten - und natürlich auch Polizeipräsenz“, unterstreicht Stephan Schmidt.
„Besonders bei den Delikten, die sehr häufig auftreten und eine niedrige Aufklärungsquote besitzen, ist neben der Stärkung der Sicherheitskräfte auch eine verstärkte Präventionsarbeit notwendig. Prävention und Repression in der polizeilichen Arbeit gehören für mich weiterhin untrennbar zusammen!“, stellt Schmidt klar.
„Mit der Aufstellung des Doppelhaushalts 2024/2025 und der Änderung des Polizeigesetzes hat die CDU deutliche Schwerpunkte gesetzt: Es wurde ein erheblicher Personalaufwuchs um über 500 Stellen auf den Weg gebracht, davon etwa 450 im Polizeivollzugsdienst. Unser Ziel ist hierbei der Ausbau der Präsenzstreifen, eine Verstärkung im Landeskriminalamt für die Bereiche Sexualdelikte, Terrorbekämpfung und Cybercrime, und der Abbau von Bearbeitungsrückständen in der Bußgeldstelle. Die Zulage für Dienst zu ungünstigen Zeiten wird so erhöht, dass sie der Höhe in anderen Bundesländern entspricht und somit Abwerbungen erschwert werden.
Umgesetzt wird die Anschaffung von Bodycams, Tasern, Drohnen sowie erforderlichem Equipment für künftige Videoüberwachungen besonders kriminalitätsbelasteter Orte“, führt Schmidt aus, der auch Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus ist.
HIER geht es zu der Schriftlichen Anfrage.