Geplante Wohnbebauung auf dem ehemaligen „TetraPak“-Gelände – Wird die Infrastruktur in Heiligensee mitgeplant?

Schmidt: „Die Anzahl der geplanten PKW-Stellplätze ist nicht ausreichend!“

(Pressemitteilung vom 3. Juli 2024) 

Berlin braucht dringend bezahlbaren Wohnraum. Daher begrüße ich, dass auf dem ehemaligen „TetraPak“-Gelände an der Hennigsdorfer Straße in Heiligensee nach jahrelangem Stillstand und bisher gescheiterten Anläufen nun die Realisierung einer Wohnbebauung mit 600 Wohnungen in greifbare Nähe rückt. Das hohe Interesse an der Informationsveranstaltung des Bezirksamts in dieser Woche, auf dem das Joint Venture aus Grundstückseigentümerin und Gewobag seine Planungen vorstellte sowie das rege Interesse an der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zeigen aber deutlich auf, wie wichtig es ist, dass diese Bebauung ortsverträglich erfolgt und Heiligensees Infrastruktur nicht überlastet wird.

Heiligensee hat rund 18.000 Einwohner. Ein Bevölkerungsaufwuchs in den nächsten Jahren von bis zu 10 Prozent erfordert eine besonders sensible Betrachtung der bestehenden Infrastruktur des Ortsteils und des notwendigen Ausbaus.

Als direkt gewählter Wahlkreisabgeordneten und CDU-Ortsvorsitzender sind mir die folgenden Punkte besonders wichtig:

1. Verkehr

Die geplanten 190 PKW-Stellplätze für 600 Wohneinheiten halte ich für zu knapp bemessen. Trotz der geplanten Hubstation von Jelbi und anderen Anbietern steht zu befürchten, dass sich für die Anrainerstraßen durch Parkdruck Belastungen ergeben. Der Knotenpunkt Ruppiner Chaussee/Hennigsdorfer Straße muss ertüchtigt und ausgebaut werden.

Im Bereich des ÖPNV muss die Taktung der Buslinie 124 verkürzt werden, die S-Bahnlinie 25 muss prioritär in den 10-Minuten-Takt gebracht werden. Das aktuelle Verkehrsgutachten geht von der zeitnahen Realisierung der Taktverdichtung der S25 aus. Die Betrachtung der Verkehrsbelastung sollte aber um den Aspekt erweitert werden, dass der 10-Minuten-Takt nicht kurzfristig  realisiert werden kann.

Nötiger denn ja ist es,  das entwidmete Teilstück der Ruppiner Chaussee für den Umleitungsverkehr wieder zu öffnen, vor allem vor dem Hintergrund des zu erwartenden Verkehrs und der teilweisen Sperrung der A111 für die Sanierungsarbeiten ab 2026.

 

2. Kita- und Schulplätze

Erfreulicherweise werden viele Familien mit Kindern nach Heiligensee ziehen. Der erwartbare Mehrbedarf an Kita- und Schulplätzen muss schon jetzt ermittelt und in die Planungen, bspw. die Schulentwicklungsplanung einfließen. Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang auch zu prüfen, ob an der Albrecht-Haushofer-Oberschule in Heiligensee eine gymnasiale Oberstufe eingeführt werden kann, um dem Mehrbedarf an Gymnasialplätzen Rechnung zu tragen. Es ist zu begrüßen, dass vom Projektentwickler eine Kindertagesstätte auf dem Areal mitgeplant wird. Vor dem Hintergrund der derzeit schon bestehenden Unterversorgung mit Kitaplätzen in Heiligensee bleibt aber noch zu klären, ob die neue Kita den Mehrbedarf auch wirklich abdecken wird.

Als Wahlkreisabgeordneter werde ich den weiteren Planungsprozess und den Ablauf der Bauleitplanung gemeinsam mit den für den Ortsteil Heiligensee zuständigen CDU-Bezirksverordneten Sylvia Schmidt, Martin Stelzer und Claudia Skrobek-Angerer intensiv begleiten.

Im Nachgang zu der Informationsveranstaltung und zahlreicher in meinem Wahlkreisbüro aufgelaufener Fragen und Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern habe ich eine parlamentarische „Schriftliche Anfrage“ an den Senat eingereicht, um den Planungsstand bei der Senatsbildungsverwaltung und im Bezirksamt abzufragen.